Pfarr- u. Kirchengeschichte

79658_ci1186535[74605].bmp

Nassereith ging aus der Urpfarre Imst hervor. Die Schrittweise Verselbstständigung fand erst 1891 in der Pfarrerhebung ihren Abschluss.

Ausbau der Dreikönigskirche (1436) 

1436 wurde die baufällige Dreikönigskapelle abgerissen und eine neue Kapelle errichtet. Die nächste Vergrößerung der Kirche erfolgte vermutlich um 1500 und dürfte mit der Zuwanderung aus Dormitz und dem rasch steigenden Verkehrsaufkommen zusammenhängen. Jedenfalls ist der noch erhaltene Taufstein mit Wolkensteiner Wappen aus dem Jahre 1597 ein sicherer Hinweis, dass sich baulich einiges verändert. Das vom Tarrenzer Meister Jakob geschaffene Taufbecken ist und bleibt ein Pionierwerk, der für die anderen Kirchen als Vorbild diente, Durch die am Fuß eingelassene Jahreszahl 1507 ist der Taufstein von  Nassereith genau datierbar. Die wohl zur selbst Zeit entstandene gotische Kirche Nassereiths ist nicht mehr erhalten, dürfte ab der noch unter Meister Jörg aus der Imster Bauhütte entstanden sein.

Der Barokneubau der Dreikönigskirche ( 1698/99) 

Veranlasst wurde der Abbruch des gotischen Dreikönigskirchlein durch den altgedienten Kuraten Simon Lins, welcher 42 Jahre lang ( 1661-1703) Seelenhirte von Nassereith war. Baufälligkeit und Platzmangel waren die Ursachen für den Neubau. Am 25. September 1699 stürzte der im Folgejahr im Bau befindliche Turm nach heftigem Regen ein. Oberwohl er die Hälfte des neuen Gewölbes zerstörte, blieben wie durch ein Wunder alle gerade am Bau beschäftigten Arbeiter unverletzt. Diese Aufsehen erregende doch glimpflich abgelaufene Einsturz ist durch eine Erinnerungstafel in der Sakristei für die Nachwelt überliefert.

Innenausstattung der Dreikönigskirche Anno 1807 

Über die Ausstattung der Barockkirche gibt es vom Kuraten Josef Westreicher aus dem Jahre 1807 ein ausführliches Verzeichnis. Der ,,alte'' Choraltar war aus Gips und mit einem aufgesetzten Holztabernakel versehen. Zu den Holzstatuen zählten vermutlich der von Martin Falbesoner um 1790 angefertigte Jakobus und Christophorus, oder die noch erhaltenen vier Evangelisten vom Bildhauer Eberhard aus Hindelang. Entlang der Wand hingen die Kreuzwegtafeln.

Jüngste Baugeschichte der Dreikönigskirche

Die 1698 barockisierte Kirche Nassereiths musste 1848 einem neuromanischen Bau weiche, doch erinnert der alten Zwiebelturm noch an frühere Zeiten.

Der Turm mit dem achteckigen alten Bauelemente aus der Barockzeit und fast 300 Jahre alt. Gert Ammann beschreibt in seinem Kunstführer (Das Tiroler Oberland) die 1848 errichtete Dreikönigskirche wie folgt: ,,Die dreischiffige Anlage des Langhauses wird von jeweils zwei auf Sockeln ruhenden Säulen in Mittel- und niedere Seitenschiffe getrennt. Im Westen Doppelempore mit dreifacher Bogenstellung, deren obere gedrückte bogen aufweist, mit Vorhalle. Der neuromanische Hauptaltar birgt in der Mitte ein Kruzifix von Josef Falbesoner (um 1850) an Stellen des ehemaligen Hauptaltargemäldes der Anbetung der Hl. Drei Könige Kaspar Jeles; den Aufbau entwarf der Münchner Architekt Schneider, ausgeführt vom Bildhauer Josef Falbesoner aus Nassereith. Am Tabernakel in Bogennischen die vier Evangelisten und ober das Abendmahlrelief von Bildhauer Eberhard aus Hindelang, 1785/92. Am linken Seitenaltar (nach den Entwürfen von Architekt Schneider) das Gemälde der Heiligen Familie, oben das Relief Herz Maria; am rechten Seitenaltar das Gemälde des heiligen Wandels (Maria und Josef mit Jesus) unter Gottvater mit Hl. Geist, oben das Relief des Herz Jesu.

Links am Chorbogen Immakulata von Martin Falbesoner aus Nassereith. Über den Beichtstühlen die Aufsatzfiguren der Magdalena links und des Petrus rechts, um 1850.

Die Pfarrkirche besitzt ein sehr schönes, das ganze Presbyterium umfassendes plastisch gemaltes Hl. Grab aus der Zeit um 1860, welches 1952 renoviert wurde.

Das Hochaltarbild von Kaspar Jele war ein Geschenk der Kaiserin Maria Anna, Gemahlin Kaiser Ferdinands I. Das Deckengewölbe war mit Fresken im Nazarenerdtil dekoriert.


Weitere Informationen über unsere Pfarre erhalten Sie unter folgenden Link. 


Homepage Pfarre Nassereith